Sport & Action

Bei Sport und Action Aufnahmen kommt es meistens in erster Linie auf Geschwindigkeit an, da sich die Motive schnell bewegen. Der richtige Moment für ein Foto muß abgepasst werden. Da die Motive oft auch etwas weiter weg sind, ist dann ein Teleobjektiv hilfreich.

 

Bildaufbau:

  • Dynamische Linien und ungewöhnliche Perspektiven verstärken Bewegungseffekte.
  • Objekte wirken schneller, wenn sie in Bewegungsrichtung weiter in Richtung des Bildrandes gesetzt werden.
  • Da der Blick des Betrachters aber der Richtung folgt, in die sich das Objekt bewegt, sollte dort genug Freiraum sein. Grundsätzlich mehr vor, als hinter dem Objekt.

 

Licht & Blitz:

 

Kameraeinstellungen:

  • Bei Sport- und Actionfotos die Serienbildfunktion verwenden. Der Verzicht auf RAW beschleunigt den Speichervorgang und kann unter Umständen dadurch die Serienbildgeschwindigkeit steigern. Die verwendete Speicherkarte sollte möglichst schnell sein.
  • Kurze Belichtungszeit wählen um Bewegungen einzufrieren.
  • Bei Sport- und Actionfotos ist man meistens auf eine bestimmte Belichtungszeit angewiesen. Ändern sich die Lichtverhältnisse muß sich die Kamera anpassen. Um dann nicht die Blende und somit den Schärfebereich zu ändern kann man die ISO Einstellung der Kamera überlassen damit sie sich an die Lichtverhältnisse anpassen kann.
  • Bewegtes, scharfes Objekt vor unscharfem Hintergrund. Zum Beispiel ein Rennwagen. Erreicht wird dies, indem man den Fokus auf kontinuierlich stellt, damit er sich laufend anpasst. Den Rennwagen möglichst früh anvisieren und gleichmäßig aus der Hüfte heraus die Kamera mit schwenken. Besser geht es allerdings mit einem Stativ. Das beste Ergebnis erzielt man, wenn sich der Rennwagen parallel zum Bildsensorbefindet. Das Nutzen der Serienbildfunktion kann die Bildausbeute erhöhen. Eine offene Blende sorgt für ein schönes Bokeh. Für eine offene Blende in einem Automatikmodus den ISO Wert auf einen niedrigen Wert einstellen. Gleichmäßiges Mitziehen erfordert etwas Übung. Mitziehen funktioniert besonders gut im Tele-Bereich, da die Kamerabewegungen gleichmäßiger und langsamer sind. Als Faustformel für die Verschlusszeit gilt der Kehrwert der Geschwindigkeit des Motivs. Fährt ein Auto mit einer Geschwindigkeit von 100km/h, dann erzielt man mit 1/100s Belichtungszeit gute Ergebnisse. Bei einer längeren Belichtungszeit wird das Ergebnis noch dynamischer.

 

Motivtipp: Wasserbombenexplosion

Das Bild soll den Wasserball und die entstehenden Tropfen direkt nach dem Platzen der Wasserbombe einfangen. Die Schwierigkeit besteht darin den richtigen Zeitpunkt abzupassen, an dem die Bombe geplatzt, aber der Wasserball noch nicht auseinander gefallen ist.

  • Serienbildfunktion nutzen um die Chance zu erhöhen, den eindrucksvollsten Zeitpunkt des Zerplatzens zu erwischen. Je mehr Serienbilder pro Sekunde, desto besser.
  • Um einzelne Tropfen einzufangen und Bewegungsunschärfe zu vermeiden eine kurze Belichtungszeit wählen. Beispielsweise 1/1000s.
  • Wassertropfen, bzw. die Stelle wo sie entstehen sollen, mit starkem Dauerlicht ausleuchten. Dies verstärkt den Kontrast sowohl zum Hintergrund als auch in den einzelnen Wassertropfen selbst. Zusätzlich werden Reflektionen erzeugt und durch das zusätzliche Licht ein niedriger ISO-Wert ermöglicht. Dauerlicht und Steckdosen vor Spritzwasser schützen.
  • Unscharfen, dunklen Hintergrund als Kontrast zu hellen Wassertropfen wählen.
  • Stativ benutzen und manuell auf die aufgehängte Wasserbombe fokussieren.
  • Wasserbombe im Freien platzen lassen indem man sie aufhängt und mit einer Nadel ansticht. Falls keine zweite Person zur Verfügung steht per Fernauslöser oder Selbstauslöser auslösen.
  • Per Bildbearbeitung ggf. Ballonreste, Nadel und Hand entfernen.

 

Mehl- und Holishooting

Bei Fotos mit Pulver wird von einem oder mehreren Assistenten außerhalb des Bildes das Pulver auf das Motiv geworfen. Die Pulverwolken sollten dabei scharf abgebildet werden.

  • Wähle eine kurze Verschlußzeit, damit keine Bewegunhsunschärfe beim Pulver entsteht.
  • Beim Fotografieren mit natürlichem Licht sollte davon genug vorhanden sein, damit das Pulver gut ausgeleuchtet wird.
  • Am besten werden die Pulverwolken mit Blitzlicht ausgeleuchtet.
  • Der Blitz sollte eine möglichst kurze Abbrenndauer haben um Bewegungsunschärfe zu vermeiden.
  • Auch von hinten sollte geblitzt werden. Streiflichter von schräg hinten eignen sich gut. Das Licht sollte aber nicht direkt in die Kamera fallen.
  • Für das Hauptlicht eignet sich eine Hochfrontale Position. Bei Porträts kann mit einem Reflektor von unten aufgehellt werden.
  • Damit kein störendes Licht auf das Motiv fällt kann ein Bild ohne Blitze gemacht werden. Ohne Blitze sollte das Bild nahezu schwarz sein. Falls noch nicht im Bild ist, passe die Kameraeinszellungen dementsprechend an.
  • Eine kleine Hand voll Pulver reicht pro Wurf. Es können beide Hände genommen werden und es kann von mehreren Helfern geworfen werden. Durch überkreuzwerfen werden die Wolken inzeressanter. Dazu beispielsweise mit beiden Händen von rechts bzw. links außen in die Bildmitte werfen.
  • Da bei Porträts das Model reflexartig die Augen schließen wird, wenn das Pulver geworfen wird, solltest du vorher ein Foto in der selben Position nur ohne Pulver machen. Die geschlossenen Augen aus dem Pulverbild lassen sich durch die offenen aus der ersten Aufnahme in der Bildbearbeitung ersetzen.
  • Wenn sich das Model am Ende des Shootings die Haare ausschüttelt ist ein guter Zeitpunkt noch weitere Fotos zu machen.
  • Um die Gefahr einer Staubexplusion zu vermeiden sollten solche Shootings nur im Freien stattfinden.
  • Mehl ist weiß und sehr günstig. Das aus Indien stammende Holi Pulver ist ein ungiftiges Farbpulver. Es ist in verschiedenen Farben erhältlich, aber erheblich teurer.
  • Blitze, Kamera und andere Empfindluche Teile sollten abgedeckt werden. Die Helfer können Schutzanzüge aus dem Baumarkt tragen. Bei einem Porträt Shooting, bei dem keine Dusche in der Nähe ist, kann das Model einen Schutzanzug nach dem Anziehen um sich nicht das Auto voll zu sauen.
  • Bei Mehl bieten sich durch die Weiße Farbe High Key Aufnahmen an.
  • Vor dunklem Hintergrund hebt sich helles Pulver besser ab.
  • Bildbearbeitung:
    • Die Farbe des Pulvers kann mit der Pipette aufgenommen werden. Auf einer leeren Ebene darüber in der Füllmethode ‚Weiches Licht‘ kann sie mit einem weichen Pinsel mit geringer Deckkraft über die vorhandene Wolke gemalt werden. So können kleine Bereiche in denen wenig Pulver ist gefüllt werden. Ducht die Füllmethode wird die Farbe intensiver und der Kontrast steigt.
    • In CR oder LR verstärkt der Dynamikregler die Farben des Pulvers, der Klarheit Regler verstärkt die Kontraste.

 

Splash Shooting:

Beim Splash Shooting wird eine kleine Menge Wasser (aus einer Tasse oder kleine Schüssel) auf das Model geworfen und dabei der Zeitpunkt eingefroren in dem das Wasser auf das Model trifft.

  • Das Wasser sollte nicht als Strahl sondern eher als Kugel auf den Körper treffen. Es hilft dafür das Gefäß etwas zu neigen und nach dem werfen des Wassers wieder zurück zu ziehen.
  • Es sollte auf die Brust geziehlt werden. Auf das Gesicht sollte möglichst kein Wasser kommen.

Schreibe einen Kommentar

*